Nachhaltigkeit: Egal wo man hinschaut, oder hinhört, plötzlich ist alles und jeder nachhaltig. Da wird gepredigt kein Fleisch, nur noch Bio, kein Plastik, den Konsum generell überdenken und dann steigt man in den Flieger und jettet mal eben um die Welt – nur für ein paar Tage am Strand. Nicht falsch verstehen, das sind alles gute Ansätze und wir sollten unsere Lebensweise generell überdenken, aber mich stört dieses Wasser predigen und Wein trinken doch ein wenig.
Jetzt bin ich selbst weit weg davon, einen besonders nachhaltigen Lebensstil zu verfolgen und besonders wir Influencer stehen ja auch für einen immer schneller werdenden Konsum, aber auch ich merke, dass mein Lebensstil Folgen hat und versuche, mich entsprechend zu ändern. Auch für mich war ein Urlaub früher nur Urlaub, wenn die Palme in der Meeresprise gerauscht hat und am liebsten war ich ständig im Flugzeug unterwegs, aber für die Zukunft möchte ich mein Reiseverhalten zumindest überdenken und so weit möglich auch auf Umweltbelange achten. Dazu kommt, dass ich zwar die USA von oben bis unten und von rechts nach links kenne, sich meine Ortskenntnisse in Deutschland jedoch sehr im Rahmen halten. Eigentlich beschämend, dass ich jeden Strand rund um LA benennen kann, aber außer der Zugspitze keinen Berg hier rund um München erkenne.

Womit wir bei meiner Mission 2019 wären, mein Heimatland und das angrenzende Europa besser kennenlernen und das auch am besten ohne Flugzeug.
Für uns Münchner bieten sich bei so einem Ziel ja vor allem die Alpen an, ob jetzt im Oberbayerischen, im angrenzenden Österreich oder eben im Allgäu, wohin es uns im August gleich zweimal geführt hat. Nach Füssen und dem Forggensee Ende Juli hieß es Anfang August wieder Bergluft schnuppern und wo kann man das besser als in Deutschlands höchstgelegenem Bergdorf Bad Hindelang. Auf 1200 Metern erwarten den Reisenden fantastische Bergluft, sonnige Almen und das Panoramahotel Oberjoch.

Das 4 Sterne Plus Hotel bietet alpenländische Gemütlichkeit und modernes Design perfekt miteinander kombiniert. Die Zimmer sind mehr als großzügig gehalten und bieten neben einem gemütlichen Ambiente, Komfort auf wirklich allerhöchstem Level mit einem Bad, das seines gleichen suchen dürfte und einem begehbaren Kleiderschrank, der diesen Namen wirklich verdient. Wir reisen ja mit durchaus viel Gepäck, aber da hätten wir ruhig noch für ein paar Tage mehr mitbringen können.
Sommers wie winters ist das Panoramahotel Oberjoch die perfekte Basis, um die Berge zu erkunden. Ob Wandern, Mountainbiken, Paragliden, oder Skifahren und Rodeln, es gibt so viele Möglichkeiten, den Tag zu verbringen, da hat man mehr die Qual der Wahl als Langeweile. Nach einem Tag in den Bergen lockt dann der Wellnessbereich mit Schwimmbad, verschiedenen Saunen, Dampfbad und Solegrotte, die müden Muskeln aufzulockern. Dabei baut das Konzept auf die vier Elemente als Kraftquelle. Feuer soll vitalisieren, Wasser klären, Erde beruhigen und Luft entspannen. Jedem Element ist ein Ruheraum zugeordnet und je nachdem, welche Bedürfnisse im Vordergrund stehen, sucht man sich das passende Plätzchen zwischen den Saunagängen. Und für die Sportmuffel, oder wenn man mal eine Pause braucht, man kann auch den ganzen Tag am Pool auf der Sonnenterasse oder im Wellnessbereich verbringen und herrlich relaxen, oder eine der vielen SPA-Anwendungen genießen. Nichts müssen, aber vieles können, ist hier die Devise.

Ob man den Tag nun mit sportlicher Aktivität oder entspanntem Müßiggang verbracht hat, Bergluft macht hungrig und neben dem Panoramarestaurant im Hotel locken noch das Zwölfhundert NN und die Meckatzer Sportalp. Im Bistro Wassersprudel werden tagsüber Getränke serviert und es gibt ein Salat- und Suppenbuffet, welches im Zimmerpreis enthalten ist.
Wir hatten Halbpension, die wir an zwei Tagen im Panoramarestaurant genossen haben und genossen ist nicht übertrieben. Das 5 Gänge Menü bietet für jeden Gaumen etwas und das Salat -und Nachspeisenbuffet sind mehr als nur eine Ergänzung zu den Gängen. Wir sind an jedem Abend satt und glücklich Richtung Digestiv an die Bar gewandert. Im Panoramarestaurant wird auch das Frühstück serviert und auch dieses lässt keine Wünsche übrig. Es gibt einfach alles von Müsli über Obst und Gemüse, hin zu Eierspeisen, Lachs, Käse, Wurst und Schinken. Und wie sollte es anders sein, der Entsafter war wieder unser bester Freund. Viele Speisen sind in Bioqualität und das Panoramahotel Oberjoch ist auch biozertifiziert.
Einen Abend haben wir im Zwölfhundert NN verbracht und absolut köstlich gegessen. Besonders Fleischliebhaber kommen hier auf ihre Kosten, aber auch Fisch und vegetarische Gerichte sind ausgezeichnet und die Kombinationen und Zubereitungsformen der einzelnen Gerichte überaus innovativ. Wenn man die Halbpension gebucht hat, werden von der Rechnung pro Person 19.60 € abgezogen.
Und jetzt kommen wir zum einzigen echten Minuspunkt, vier Tage vergehen hier viel zu schnell und kaum ist man angekommen, muss man auch schon wieder nach Hause. Wir wären unglaublich gern noch länger geblieben und kommen auch gern wieder.